Schließung der Geburtshilfe in Gladbeck ist bedauerlich, aber kein Schicksalsschlag

Die vieldiskutierte geplante Schließung der Abteilung für Geburtshilfe im Sankt.-Barbara-Krankenhaus in Gladbeck ist für die FDP bedauerlich, aber kein Schicksalsschlag. Und schon gar nicht führt sie zu einer Gefährdung von Schwangeren und ihren Babys in Gladbeck. „Wer dies wider besseren Wissens behauptet, betreibt Panikmache und Verunsicherung in Bevölkerung. Das nenne ich verantwortungslos.“ nimmt die Vorsitzende der FDP Stellung. Im Umkreis von weniger als 10 km sind die Geburtshilfekliniken im Sankt-Marien-Krankenhaus in Gelsenkirchen-Buer und im Marienhospital in Bottrop zu erreichen. Auch das Sankt-Elisabeth-Krankenhaus in Dorsten ist nicht weit. Ohnehin bevorzugen Schwangere, die eine komplizierte oder Mehrlingsgeburt erwarten, Kliniken, die anders als das Gladbecker Krankenhaus, über eine eigene Kinderklinik verfügen. Für Mutter und Kind ist es medizinisch immer sicherer, in einem Krankenhaus mit angeschlossener Kinderklinik zu entbinden.
Auch um die 11 Hebammen muss man sich nach Auffassung der FDP wenig Sorgen machen. Die 500 Geburten, die bislang pro Jahr in Gladbeck stattfinden, fallen ja nicht aus, sondern finden an anderen Standorten statt. Auch dort werden erfahrene Hebammen benötigt.
„Das Sankt-Barbara-Krankenhaus ist ein wichtiger Standortfaktor in unserer Stadt. Wir dürfen unser einziges Krankenhaus nicht gefährden, in dem wir auf Gedeih und Verderb eine Abteilung halten wollen, die rote Zahlen schreibt.“ beurteilt FDP-Ratsmitglied Michael Tack die geplante Schließung. Dies hat er auch im Haupt- und Finanzausschuss so dargelegt. Für die Freien Demokraten in Gladbeck sind die Planungen des Krankenhausträgers KKEL nachvollziehbar und vernünftig und werden aktuell durch eine geplante enge Zusammenarbeit mit dem Marienhospital in Bottrop sinnvoll ergänzt. „Im Übrigen ist es auch nicht der Politikansatz der Freien Demokraten, souveräne Entscheidungen eines Unternehmens zu beeinflussen oder gar rückgängig machen zu wollen. Die KKEL kann ihre Situation selbst am besten beurteilen und ihre Planungen danach ausrichten“ so Michael Tack.
Christine Dohmann findet zudem, dass das Thema viel zu emotional diskutiert wird. „Die Gladbecker sterben doch deswegen nicht aus. Gladbecker sein ist keine Sache der Geburtsurkunde, es ist eine Sache des Herzens.“