Städtepartnerschaft mit einer Kommune aus Italien anstreben

Städtepartnerschaften sind ein öffentlichkeitswirksames und langfristig effektives Instrument, um Menschen aus verschiedenen Ländern über Grenzen hinweg zusammenzuführen. Im Mittelpunkt steht der Austausch der Bürger mit entsprechend vielfältigen Ausgestaltungen.

Die FDP-Ratsfraktion will nun in einer Anfrage von der Stadtverwaltung wissen, auf welche Auswahlkriterien sie für eine positive Entscheidung zur Städtepartnerschaft mit einer italienischen Stadt setzt.

„Das unterstützt die Auszeichnung der Stadt Gladbeck durch die Landesregierung als „Europaaktive Kommune“ für ein stetiges europäisches Engagement unserer Stadt“, meint auch FDP-Ratsherr Heinz-Josef Thiel.

Das ist der Wortlaut unserer Anfrage:

Anfrage nach § 13 der Geschäftsordnung für den Rat und seine Ausschüsse

“Städtepartnerschaft mit einer Kommune aus Italien anstreben”

Sehr geehrte Frau Bürgermeisterin Weist,

Städtepartnerschaften sind ein öffentlichkeitswirksames und langfristig effektives Instrument, um Menschen aus verschiedenen Ländern über Grenzen hinweg zusammenzuführen. Im Mittelpunkt steht der Austausch der Bürger über das Instrument Städtepartnerschaft, die konkrete Ausge-staltung ist dementsprechend vielfältig. Die Größe der Stadt, ihre Struktur sowie beispielsweise auch das Kultur- und Vereinsleben spielen eine besondere Rolle.

Die drittgrößte Volkswirtschaft in der Europäischen Union ist ein wichtiger Partner für Deutschland und Nordrhein-Westfalen. Die vielfältigen Beziehungen auf kultureller, gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Ebene zeugen zudem von einer engen Verbundenheit zu Italien. Derzeit bestehen nur 16 Partnerschaften zwischen nordrhein-westfälischen und italienischen Städten sowie 99 Kooperationen zwischen Hochschulen und Schulen beider Länder. Darüber hinaus wird die NRW-Kulturlandschaft durch 38 deutsch-italienische Kulturgesellschaften bereichert.

Vor diesem Hintergrund bitten wir um schriftliche Beantwortung unserer folgenden Fragen:

  1. Die VHS Gladbeck bot in den vergangenen Jahren eine ganze Reihe von Italienischkursen mit unterschiedlichen Niveaustufen an. Welche Nachbetreuung aus diesen Kursen erfahren die Teilnehmerinnen und Teilnehmer?
  1. Welche weiterführenden Gladbecker Schulen bieten Italienisch als Fremdsprache an?
  1. Am 20.12.1955 schlossen Deutschland und Italien ein Anwerbeabkommen ab, um Arbeits-kräfte aus Italien hier legal zu beschäftigen. Wie viele italienische Menschen sind damals nach Gladbeck gekommen?
  1. Laut Statistischem Bundesamt leben etwa 873.000 italienischstämmige Bürgerinnen und Bürger in Deutschland sowie ca. 646.000 Menschen mit italienischer Staatsangehörigkeit. Welchen Anteil haben diese Bevölkerungsteile aktuell in Gladbeck?
  1. Vor Ausbruch der Coronapandemie war im Herbst 2018 eine 170 Personen große Gruppe der Gladbecker Kirchenchöre unter Leitung von Propst André Müller, St.-Lamberti-Chor-leiter Konrad Suttmeyer und Thomas Fink (St. Lamberti Pfarreichorvorsitzender) in Rom. Musikalische Unterstützung erhielten die Sänger bei ihren Auftritten von einem Blechbläser-Ensemble unter der Leitung von Rolf Hilgers. Wie können diese sicher noch bestehenden Verbindungen nach diesen Eindrücken, Erlebnissen und Erinnerungen in der „Ewigen Stadt“ Rom wieder aktiviert werden?
  1. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und sein italienischer Amtskollege, Staatspräsi-dent Sergio Mattarella, haben am 9. Januar 2023 den zweiten deutsch-italienischen Städtepartnerschaftspreis ausgeschrieben. Die beiden Präsidenten rufen die Städte und Gemeinden ihrer Länder dazu auf, sich für gemeinsame Städtepartnerschaften einzu-setzen. Diese sollen die engen und guten Beziehungen zwischen Deutschland und Italien auf kommunaler Ebene würdigen. Auf welche Auswahlkriterien setzen Sie für eine positive Entscheidung zur Städtepartnerschaft mit einer italienischen Stadt?